Unsere 11er beim POL&IS
Kommunismus aus Nordamerika?
Sehr geehrte Frau UN-Generalsekretärin, Vertreter des UN-Sekretariats, sehr geehrte Vertreter der Weltbank und NGO´s, sehr geehrte Vertreter*innen der acht Regionen und sehr geehrte Leser*innen. Ich bin eine Redakteurin der Weltpresse, mindestens war ich es in POL&IS.
Das Wort POL&IS setzt sich aus Politik & internationale Sicherheit zusammen und ist ein von der Bundeswehr durchgeführtes, interaktives Planspiel, das politische, ökonomische und ökologische Aspekte der internationalen Politik berücksichtigt, d. h. in jeder, der von uns gespielten Regionen gab es eine*n Regierungschef*in, die zugleich auch Umweltminister*in war, ein*e Wirtschaftsminister*in und eine*n Staatsminister*in. Im Spiel wird in vereinfachter Weise der politische, wirtschaftliche und militärische Aufbau der Welt nachgestellt. Wir spielten (im November) für drei Tage, was drei POL&IS-Jahren entsprach.
Die acht Regionen, mit denen wir simulierten, waren China, Russland, Japan, Nordamerika, Afrika, Europa, Arabien und Südamerika. Jeder diese Regionen und auch die NGOs wurden jedes POL&IS-Jahr mit neuen Herausforderungen konfrontiert, wie z. B. Nordamerika mit Fettleibigkeit, Arabien mit Terroranschlägen und -gruppen oder Russland mit starker Umweltverschmutzung oder Alkoholsucht.
Jede, der von mir bereits genannten Positionen, hatte ihre Aufgaben: die UN-Generalsekretärin unterschrieb die Verträge, die die Regierungschefs untereinander oder für ihr Land aufstellten. Zudem hielten sie Gipfel zu den Herausforderungen auf der Welt, um gegen die Probleme in ihrem Land anzukämpfen. Das UN- Sekretariat überwachte das Vorgehen an der Karte. Das war ein Raum, in dem in der Mitte eine Karte ausgebreitet war, an der die Staatminister Diplomaten oder Entwicklungshilfen ins Ausland entsendeten (oder wie Afrika, 20 Entwicklungshilfen ins eigene Land schicken). Zu dem konnten die Staatsminister Streitkräfte aussenden. Zum Glück kam es bei unserer Simulation zu einer Abrüstung von A- und BC-Waffen, Sonst hätten die Staatsminister auch die Chance, Kriege zu beginnen und weiter zu führen.
Zusammenfassend war es sehr lehrreich, z. B. beim Verstehen was die verschieden Position in der Politik und internationalen Sicherheit zu tun haben und wie komplex es doch eigentlich ist, außerdem stärkte es unser Selbstbewusstsein, wie bei vor der Klasse vortragen oder etwas herausarbeiten.
Ich muss ehrlich sagen, wenn man in etwas Unbekanntes hineingeworfen wird, ohne irgendein Vorwissen, kann es schon ziemlich anstrengend sein. Ich hatte zum Ende hin auch immer mehr Spaß, die Interviews zusammenzufassen und mir provokante Schlagzeilen für die Presseshow auszudenken. Die Jugendoffiziere fand ich persönlich nicht so toll, ich kann es absolut nicht ab, wenn man den Kopf für andere hinhalten muss und dann noch gesagt bekommt, wie enttäuscht jemand von mir ist.
Zum Schluss möchte ich trotz dessen, POL&IS jedem weiter empfehlen, besonders denen die sich sehr für das Politische, Ökonomische und Ökologische interessieren, aber nicht denen die nur für Alkohol dahin fahren, der nächste Kaufland ist fünf Kilometer von der Jugendherberge, auf der anderen Seite der deutsch-polnischen Grenze.
Im Weiteren findet man eine ausführliche Beschreibung und auch Schülermeinungen
Die Wirtschaftsminister saßen gemeinsam mit der Weltbank in der Börse, die Wirtschaftsminister, hatten die Kontrolle über die Rohstoffe, wie Energie oder auch Müll und die POL&IS Dollar, die die jeweilige Region besaß. Sie mussten Formulare ausfüllen und mit anderen an der Börse handeln, um den Bedarf des Folgejahres zu decken. Die Weltbank sollte das alles kontrollieren. Das hört sich vielleicht nicht so schwer an, aber fortgeschrittene Mathekenntnisse, waren schon gefordert.
Die NGOs (= No Government Organisations), zu denen zum Beispiel Green Peace gehörte, kontrollierten die Programme der Umweltminister, die etwas gegen die Umweltverschmutzung etc. tun sollten. Außerdem planten die NGOs Demos gegen zum Beispiel den Walfang in Japan oder den enorme Fleischkonsum in Nordamerika. Alle mussten einen Jahresbericht schreiben und ihn anschließend vor dem restlichen Jahrgang vortragen.
Die Weltpresse hatte die Aufgabe Interviews mit den Regionen, der NGOs, der Weltbank, der UN-Generalsekretärin und dem UN-Sekretariat zu führen. Zudem haben wir einen Instagram Account erstellt und dort ein paar Fotos hochgeladen. Wir sollten bei den Jahresberichten der Regionen Fragen stellen. Zu unseren Aufgaben zählte auch die jährliche Presseshow, die die Probleme der Regionen und NGOs in dem derzeitigem POL&IS-Jahr präsentieren sollte.
Wie allgemein bekannt, ist aller Anfang schwer, und so war es auch bei POL&IS. Wir alle mussten uns erst in unser Rolle einleben, und hinzu kommt, dass, die Jugendoffiziere von der Bundeswehr nicht die einfühlsamsten waren. So sah man neben gestressten Blicken auch einige Tränen. Aber als wir alle wussten, was wir tun sollten, wurde es immer interessanter.
Da Arabien nichts von seiner angehäuften Energie abgeben wollte, schlug Nordamerika vor, dass man alles, was man ab einem bestimmten Prozentsatz an Überschuss hatte, abgeben muss. Auf die Frage, was die betroffene Region dafür zurückbekomme, antwortete der Vorsitzende der Weltbank: „Weltfrieden“. Das fand einer unserer Aufsichtslehrer so toll, dass er es sich an sein T-Shirt klebte und den Rest des Tages damit umherlief. Den Jugendoffizieren und Russland hingegen gefiel der Weltkommunismus überhaupt nicht. Die Offiziere ärgerten sich über den Vorschlag der schon oft fehlgeschlagenen Gesellschaftsform. Sie belehrten uns ganze 27 Minuten, warum das nicht funktionieren kann. Leider konnten wir es nicht mehr herausfinden, da der Vorschlag erst im letzten POL&IS- Jahr kam. Später wurde uns mitgeteilt, dass wir die ersten waren, die bei dieser Simulation den Kommunismus eingeführt haben. Die größte Kontroverse war jedoch, dass der Vorschlag von Nordamerika kam und er von Russland abgelehnt wurden ist.
Da wir sowieso schon beim Teilen sind, bringe ich hier nach meinem Stimmenfang als Presseredakteurin noch einige Meinungen der Teilnehmer von POL&IS.
„Ich fand´s nicht so toll, aber die Erfahrung Mega“. – Regierungschefin von Europa
„Ok, also etwas anstrengend (vor allem aufgrund von weiterhin vorhandenem Schulstress und der langen Zeiten) und halt sehr formal (kommt halt drauf an ob man das mag/ich halt eher nicht so xd) . War halt eine Erfahrung so generell, aber ich denke, dass es nicht unbedingt geschadet hätte, dort mit etwas mehr Entspannung und Humor ranzugehen (jedenfalls auf Seiten der Veranstalter ig). Jedoch fand ich es auch etwas schade, dass man nicht wirklich gezeigt bekommen hat, was das, was man tut, für reelle Folgen hat (außer halt bei der Tagesschau, was sich leider nur auf Programme und kaum auf Wirtschaft oder Verteidigung bezog). Ansonsten was es vor allem an den letzten 2 Tagen (also da wo alles etwas bekannter und dadurch auch entspannter war) doch recht angenehm. Und ich kann auf jeden Fall jedem empfehlen, zu Fuß nach Polen zu gehen und mit einer Matratze auf dem Boden zu schlafen xd (Achso, und die Leute von der Herberge waren übrigens sehr nett, also weiter zu empfehlen ig)“ – Regierungschef von Nordamerika
„An sich fand ich´s ganz cool, der erste Tag war biss´l zu lang, ich fand die Simulation an sich hat schon Spaß gemacht an sich. ich weiß auch gar nicht was die ganzen Leute wegen dem Essen fanden, Klar, es war jetzt nicht super toll, aber es war auch echt nicht scheiße“ – Wirtschaftsminister von Japan
„Also in echt, ich fand es gut. Aber stimmt, das war anstrengend.“ – Redakteurin
„Ich fand, es war eine sehr lehrreiche, spaßige und interessante Simulation. Ich hätte mir nur gewünscht, dass es noch ein wenig länger gegangen wäre. Die Simulation hat mir ein besseres Verständnis im Bereich Politik und Wirtschaft geliefert. .10/10 would do again. Also communism lol“ – Staatsminister von Nordamerika
„Erster Tag war relativ scheiße, dann war chillig“ – Wirtschaftsminister von Afrika
„Ich würde auch sagen, dass es auf jeden Fall eine Erfahrung wert war. Es war interessant auf eine gewisse Art, aber ich würde es weder als gut noch als schlecht bewerten“. – Wirtschaftsministerin von Nordamerika.
Autorin V. Quandt