Quelle: https://www.bundeswehr.de/resource/blob/92006/6bb5099b8a4626820458cf184e0e191d/pol-is-data.pdf
10. Juli 2023

POLIS – 1

Die Klassen 10.1 und 10.2 unserer Schule hatten im Juni 2023 die Möglichkeit, an der Simulation POL&IS mitzumachen. In diesem Beitrag möchte ich als Teilnehmerin darüber berichten, wie die Seminarfahrt war.
Das Projekt ging über drei Tage und fand in Jägerbrück, Torgelow statt. Die Bundeswehr hat dies veranstaltet und drei Jugendoffiziere haben mit uns die Simulation POL&IS durchgeführt.
Anfangs hatten wir einige Bedenken, da auch andere Schüler*innen aus Schwerin sich am Projekt beteiligten. Die friedliche und effiziente Zusammenarbeit machte uns Sorge, da es für uns ganz unbekannte Menschen waren und dennoch alles auf Anhieb klappen musste. Bei der Anreise konnten wir uns noch nicht wirklich etwas darunter vorstellen, was wir machen werden und wie alles abläuft. Eine sehr starke Angst von einigen, war das Vortragen von Reden sowie der Wettstreit mit anderen Schülern.

Der Sinn dieser Simulation ist es, den Schüler*innen einen besseren Einblick und mehr Verständnis in das Thema Politik und internationale Sicherheit aufzuzeigen.

Die Gruppe wurde aufgeteilt in zwei UN-Generalsekretäre, die NGOs, die Weltpresse, die Weltbank und 10 Regionen (Japan, China, Europa, Nordamerika, Russland, Indien, Afrika, Südostasien, Arabien und Südamerika). Die Regionen hatten jeweils vier Mitglieder. Die Anzahl der Regionen und der Aufbau variieren, je nachdem, wie viele Schüler*innen teilnehmen und wie viel Zeit man zur Verfügung hat. Hinzugefügt werden können die Regionen Mittelamerika, Zentralasien und Ozeanien.

Für eine Rolle in den einzelnen Organisationen oder als UN-Generalsekretär konnte man sich freiwillig melden und diese mit etwas Glück auch belegen. Die anderen mussten Karten ziehen, und wurden so Mitglied einer

Region. Zusätzlich stand die Rolle und somit auch Aufgabe auf dem Kärtchen. Teil einer Region waren der Regierungschef, sowie der Wirtschafts-, Staats- und Umweltminister.

Jeder hatte eine Infomappe, die die Möglichkeiten und des Weiteren auch die Pflichten der einzelnen Rollen aufführte.

Die Durchgänge und die Entwicklung der Simulation sind individuell. Man hat einen Anfang, wo man aufgezeigt bekommt, welche Probleme die Regionen haben, wie wohlhabend sie sind usw..

Danach müssen die Schüler jedoch selber kreativ werden, strategisch clever vorgehen und sich darüber hinaus eine realistische Lösung des Problems einfallen lassen.

Ich war der Region Südamerika angehörig, welche mit Problemen wie Hungersnot und der Abholzung der Regenwälder zu kämpfen hatte. Man musste nun mit anderen Regionen Agrargüter handeln (dies macht der Wirtschaftsminister), um die Hungersnot zu beenden. Man hat auch ein Startbudget über das die Region verfügt. Der Regierungschef muss ein Programm schreiben, um die Abholzung der Regenwälder zu verhindern, ohne der Region zu schaden.

Das UN-Generalsekretariat bestand aus zwei Schülern. Jede Interaktion der einzelnen Regionen, egal ob Verträge, Handelsabkommen etc. mussten von ihnen unterzeichnet und genehmigt werden. Geschah dieses nicht, so wurden Anträge nicht rechtsgültig. Einer der Schüler war ein so genannter „Waffeninspekteur“. Von ihm wurden die militärischen Aktionen mit beaufsichtigt. Die korrekte Einhaltung von Verträgen usw. hat er ebenfalls überprüft. Auch die Beratung und Verbesserungsvorschläge zur Unterstützung der Regionen fielen in ihren Aufgabenbereich.

Die NGO´S hatten ein Auge auf den Umgang mit der Umwelt der einzelnen Regionen und der Wahrung der Menschenrechte. Wurden Dinge wie diese nicht eingehalten, kann es beispielsweise zu einem Skandal in der Presse und Demos sowie Terroranschlägen in der (eigenen) Region führen.

Man konnte den NGO´s Geld spenden damit sie Regionen, die kaum Kapital haben, bei der Verwirklichung ihrer Vorstellungen helfen können.

Die Weltbank hatte sich als oberste Ziele die Verringerung der Armut und die Verbesserung der Lebensstandards gesetzt. Sie wollten die wirtschaftliche Entwicklung fördern. Sie konnten Kredite vergeben oder kündigen und konnten die verliehenen Gelder überwachen. Von der Weltbank mussten „Wirtschaftsformulare“ und die Einhaltung von Verträgen geprüft werden. Auch sie können Spenden sammeln und sie einsetzen. Der Börsenhandel und der Welthandel werden von der Weltbank geleitet.

Die Weltpresse hat immer alle auf dem Laufenden gehalten, darüber wie die Regionen oder auch die Organisationen mit Problemen umgehen. In unserem Simulationsdurchlauf gab es zwei schwerwiegende Skandale. Bei beiden wurde leichtfertig mit Atomwaffen umgegangen. China wollte zur „Abschreckung“ eine Atombombe in ihre eigene Region werfen. (Dies stellte sich zum Glück als Missverständnis heraus, woraufhin China die Bekämpfungen der Probleme mit etwas sachteren Mitteln anging). Der Umweltminister von Arabien äußerte sich zu Atomwaffen ebenfalls etwas fahrlässig, indem er sagte, dass er alle anderen Regionen (ausgeschlossen Nordamerika) „wegbomben“ wolle. Diese Äußerung tätigte er jedoch ohne weitere Folgen. Die Simulation war kurz darauf beendet, so wurden die tatsächlichen Absichten der Region nie bekannt.

Der Regierungschef kümmert sich um politische Aufgaben. Er hatte Mitspracherecht bei allem, was die Region machen wollte. Politische und Umwelt Programme, dazu Kredite und Verträge musste er unterschreiben, damit diese Gültigkeit bekamen.

Sich um die Finanzen und Ressourcen zu kümmern, ist die Funktion des Wirtschaftsministers. Er muss sich darum kümmern, dass die Menschen genug Nahrung zur Verfügung haben und genug Energie zum Leben etc.. Der Bedarf der Region musste von ihm gedeckt werden. Um dies zu erreichen konnte er Kredite aufnehmen, mit anderen Regionen verhandeln usw. Auch mit weiteren Gütern, (wie „Müllgütern“) konnte und musste er handeln.

Der Staatsminister, den ich vertreten durfte, hatte die Möglichkeit auf einer Weltkarte aufgezeigte Probleme mit Soft- (Polizei, Entwicklungshelfer, Diplomaten) und/ oder Hardskills (Landstreitkräfte, ABC Waffen, Luftstreitkräfte, Marine) zu lösen/ bekämpfen. Einige Regionen waren aufgrund von bestehenden Verträgen dazu gezwungen anderen Regionen mit ihrem Militär zu helfen.

Die Umweltverschmutzung durch Müll musste der Umweltminister im Blick behalten um zu verhindern, dass dieser Überhand gewinnt. Das recyceln bzw. abbauen war eine Möglichkeit, die er nutzen konnte um nachzuhelfen. Programme für ein zukünftiges, umweltbewussteres Leben in der Region musste er auch schreiben, in dem er realistische Ideen abgab.

Durch Reden der Regionen und Organisationen wurde der Stand der Dinge offengelegt. Das Beschönigen und das Weglassen einiger Tatsachen dabei, waren beispielsweise möglich, für die bessere Vermarktung der einzelnen Regionen.

Vor Ort hatten wir außerdem eine schöne und große Unterkunft, leckeres Essen und viele Freizeitmöglichkeiten wie: Bowling, Kicker, Volleyball und Billiard.

Doch dennoch ist es vorerst anstrengend. Die Mitarbeit jedes einzelnen ist dringend erforderlich. So denke ich, dass man nur an POL&IS teilnehmen sollte, wenn man das wirklich möchte! Doch dann lohnt es sich auf jeden Fall und ist weiterzuempfehlen. Wir hatten alle sehr viel Spaß und durften einige Erfahrungen sammeln.
[Anna Rump]

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